Die früheste Erwähnung des „Nadelstechens“ findet sich im Jahre 90 vor Christus. Mittlerweile geht man davon aus, dass die Akupunktur nicht nur in China sondern auch in Indien angewandt wurde.

Im Westen ist die Akupunktur erst seit den 70iger Jahren als wirksame Hilfe bei Schmerzen, funktionellen und seelischen Erkrankungen sowie zur Harmonisierung des Immunsystems bekannt geworden.

Die chinesische Überlieferung der Lehre erklärt uns die Wirkweise der Akupunktur anders als wir im Westen es gewöhnt sind.

Der östlichen Lehre liegt ein Menschenbild zugrunde, das mit unseren naturwissenschaftlich geprägten Ansichten Nichts gemeinsam hat:

Während fĂĽr die westliche Medizin Gesundheit (Cholesterinwert, Blutdruck, EKG – klar definierte Parameter des funktionierenden/ kranken Körpers) messbar zu sein scheint, wird sie aus chinesischer Sicht von der Lebensenergie Qi bestimmt.

Diese Lebensenergie strömt auf Energiebahnen, den Meridianen, durch den Körper und berührt an mehr als 700 Punkten die Hautoberfläche.

FlieĂźt das Qi harmonisch, ist der Mensch gesund.

Jede Krankheit und/oder Schmerz sind dagegen Ausdruck von Disharmonien im Qi – Fluss.

Das kann ein Energiemangel oder ein Energiestau also eine EnergiefĂĽlle sein (Am einfachsten nimmt man sich hier das Bild eines schlecht funktionierenden Drainagegrabens zu Hilfe.).

Diese Störungen können durch äußere oder innere Einflüsse wie Kälte, Wärme, Strahlung, falsche Ernährung, aber auch psychische Faktoren entstehen.

Das Ziel der Akupunktur, ist es, die gestörten Energien zu normalisieren.

Akupunkturpunkte, die auf den Meridianen liegen, werden mit feinsten Nadeln angeregt um den Energiestrom zu regulieren.

Jeder Akupunkturpunkt steht in Verbindung mit einem bestimmten Organ oder Organregelkreis und hat eine genau definierte Heilwirkung. Ăśber diese Punkte wird die Selbstheilung angeregt.

Der Therapeut nadelt daher nur die Punkte an Körper, Händen, Füßen, Schädel oder am Ohr des Patienten, die seinen Energiefluss wieder in Harmonie bringen.

Das erkrankte Organ wird also indirekt ĂĽber die Akupunkturpunkte auf der Haut behandelt.

 

Ein guter Therapeut ermittelt vor dem Stechen den genauen Energiestatus der Akupunkturpunkte.

Schädliche Nebenwirkungen, treten bei richtiger Anwendung der Akupunktur nicht auf.

Die Akupunktur kann mit allen klassischen Naturheilverfahren und vielen schulmedizinischen Therapien kombiniert werden.

Schwangere dĂĽrfen in den ersten drei Monaten nicht behandelt werden.

FĂĽr Risikoschwangere ist die Akupunktur nicht zugelassen.

Neben der klassischen Körperakupunktur gibt es folgende Akupunktur-Varianten:

  • Ohrakupunktur (Aurikulotherapie)
    Auf der Ohrmuschel spiegelt sich der gesamte Körper und seine Organe wider. Über die 110 Ohrakupunktur-Punkte können so beeinflusst werden.
  • Schädelakupunktur 
    Das ist eine Sonderform der Akupunktur, die besonders bei Lähmungen, Sprachstörungen und Nervenstörungen angezeigt ist.
  • Elektroakupunktur 
    Statt durch Nadeln werden die Akupunkturpunkte durch ungefährliche, elektrische Reize stimuliert. Nicht geeignet für Elektrosensitive Menschen.
  • Laserakupunktur/ Farblicht 
    Hier werden die Nadeln durch Laserlicht oder durch Farblicht ersetzt.
  • Akupressur 
    Die Stimulation erfolgt durch Fingerdruck des Therapeuten oder des Patienten auf die Akupunkturpunkte.
  • Moxibustion 
    Die Reizwirkung der Nadeln wird durch zusätzliche Wärme und vor allem dem Heilkraut Beifuß verstärkt. Dabei kommen Moxa- Zigarren oder Moxa- Kegel zum Einsatz.

Mittlerweile hat auch die Schulmedizin die die Wirkung der Nadeln entdeckt in ihr Behandlungsspektrum aufgenommen und die WHO hat eine Indikationsliste herausgegeben.

Indikationsliste fĂĽr Akupunktur der WHO (Weltgesundheits-Organisation der UNO)

Augenerkrankungen:

Atmung/ Respirationstrakt:

 

Bronchopulmonale Erkrankungen:

 

Gastrointestinale Erkrankungen:

  • Ă–sophagus- und Kardiaspasmen
  • Singultus (Schluckauf)
  • Gastroptose (Magensenkung)
  • Akute und chronische Gastritis (MagenschleimhautentzĂĽndung)
  • Hyperazidität des Magens (MagenĂĽbersäuerung)
  • Chronisches Ulcus duodeni (Zwölffingerdarm-GeschwĂĽr)
  • Akute und chronische Colitis (DickdarmentzĂĽndung)
  • Akute bakterielle Dysenterie (Ruhr, Durchfall)
  • Obstipation (Verstopfung)
  • Diarrhö (Durchfall)
  • Paralytischer Ileus (Darmverschluss)

 

Mundhöhlen – Erkrankungen:

 

Neurologische und orthopädische Erkrankungen: