Das Immunsystem – die Verteidigung des Körpers

Damit der Ansatz der Pflanzenheilkunde besser verstanden werden kann, bietet es sich an, im Januar zuerst die Grundlagen des Immunsystem in aller Kürze zu erläutern:

Um gegen Erreger geschĂĽtzt zu sein, hat der Mensch sein Immunsystem. Es besteht aus zwei Bereichen

  • Dem unspezifischen Immunsystem mit den Schutzbarrieren Haut, Schleimhaut, TränenflĂĽssigkeit oder Magensäure.
  • Das unspezifische Immunsystem ist unsere erste Abwehr und greift innerhalb weniger Stunden ein.
  • Es ist grundsätzlich angeboren und bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Wie sich erahnen lässt, kann diese Abwehr durch Fehler in der LebensfĂĽhrung und Degeneration geschwächt sein. Viele Pflanzen setzen an der Schleimhautbarriere an und verstärken damit den ersten Schutz.
  • Es gehören speziell entwickelte Zellen aus dem Bereich der weiĂźen Blutkörperchen bzw. deren Untergruppierungen mit so schönen Namen wie „Neutrophile“ (von denen es am meisten gibt,- sie sind quasi die schnelle Einsatztruppe), „Fresszellen“ „Mastzellen“ oder „natĂĽrliche Killerzellen“ zum unspezifischen Abwehrsystem.
  • Ihr Ziel ist es, die Körpereindringlinge zu erfassen, zu markieren und zu vernichten. DafĂĽr können sie sogar durch Gewebe wandern.
  • Die verschiedenen Zelltypen interagieren miteinander, es kommt zu den unterschiedlichsten biochemischen Reaktionen  im Bereich der humoralen Abwehr ( fĂĽr sehr interessierte Leser hier das Stichwort „Komplementsystem“ ) im Körper, die eine Rötung oder Schwellung oder zur Folge haben.
  • Probleme kann hier das Histamin machen da es ein Hauptbotenstoff bei allergischen Reaktionen ist.
  • Nach der Zerstörung der Erreger sind zum Beispiel die Fresszellen in der Lage, andern Zellen die EiweiĂźstukturen des Eindringlings auf ihrer Zelloberfläche zu zeigen. DadĂĽrch können ander Zellen den „Gegner“ schneller erkennen und reagieren.

Dann tritt eine Spezialeinheit der Zellen auf den Plan: Die Dendritischen Zellen. Sie merken sich, welche EiweiĂźstruktur bekämpft werden muss, wandern ins Lymphgewebe, das eine naturheilkundlich arbeitender Therapeut in der Regel mit behandelt, und suchen dort genau die B- und T- Lymphozyten, die genau zum Antigen des Erregers passen. Die dendritischen Zellen sind Vermittler zwischen dem angeborenen Abwehrsystem und dem erworbenen, also …

  • Dem spezifischen Immunsystem
  • Das spezifische Abwehrsystem ist durch Lernerfahrungen gereift und reagiert maĂźgeschneidert innerhalb von ca. einer Woche auf die Situation.
  • Die T-Lymphozyten haben jeweils verschiedene Andockstellen. Die Zellen tasten die gezeigten Antigene ab. Diejenigen mit den passenden Rezeptoren werden aktiv. Sie entwickeln sich entweder zu sich klonenden T-Helferzellen oder zu T-cytotixischen Zellen.
  • Die aktivierten T-Helferzellen versetzen alle beteiligten Abwehrysteme in Alarmzustand. Sie koordinieren und steuern die Immunabwehr.
  • Manche T- Helferzellen werden zu Gedächtniszellen. Das fĂĽhrt dazu, dass bei einer erneuten Infektion schneller reagiert werden kann.
  • Zudem aktivieren sie die B- Lymphozyten. Diese haben ebenfalls Rezeptoren, die zu einer bestimmten Antigen-Art passen. Ist dies der Fall, wird der B-Lymphozyt fĂĽr kurze Zeit aktiv. Das ist jedoch nicht ausreichend.
  • Kommen T- und B- Lymphozyten zusammen, die vom gleichen Antigen aktiviert worden sind, sieht die Sache anders aus. Dann präsentiert der aktivierte B-Lymphozyt, genau wie die Fresszelle oder die dendritische Zelle das Antigen. Die Helferzelle hilft der B-Zelle, sich weiter zu aktivieren, diese vermehrt sich durch klonen und wandelt sich in eine Plasmazelle um.
  • Die so entstandenen Plasmazellen beginnen nun mit dem Bau der uns bekannten Antikörper. Davon produzieren die fleiĂźigen Zellen 2000 StĂĽck in der Sekunde!!! Die entstandenen Antikörper entsprechen dem Bauplan, der von den jeweiligen B-Lymphozyten vorgegeben wurde.
  • Sobald die Antikörer im Gewebe sind, spĂĽren sie die Angreifer auf und markieren sie u.a. fĂĽr  Fresszellen. Zudem werden die Erreger an der weitern Ausbreitung gehindert indem die Antikörper sie an Ort und Stelle halten.
  • Ein Teil der B-Lymphozyten bildet sich zu Gedächniszellen aus und ermöglicht so, eine schnellere Reaktion bei erneuter Ansteckung. Das ist der Ansatz der frĂĽheren Impfungen.

Nach diesem kurzen Ausflug in die Immunologie wende ich mich im Februar der ersten Heilpflanze zu.

 

Wie immer gilt, dass bei Verschlechterung der Erkrankung oder dem Ausbleiben einer deutlichen Besserung nach einer Woche Selbstbehandlung ein Arzt oder Heilpraktiker zu Rate gezogen werden sollte!

 

 

 

Bleiben Sie gesund!!!