Der Salbei

Eines meiner Lieblingskräuter ist der Salbei. Dabei ist es eigentlich gar kein „Kraut“ im eigentlichen Sinne sondern ein Halbstrauch, dessen Blätter verwendet werden.

Salvia officinalis war 2003 die Heilpflanze des Jahres. Das „Heilkraut“, dass seinen Auftrag schon im Namen trägt, „salvare = heilen“, hilft den Menschen schon von Alters her. Der Namenszusatz „officinalis“ weist die Pflanze zudem als zugelassenes Arzneimittel aus.

Bereits in der Antike war die, aus dem Mittelmeeraum stammende, Pflanze Bestandteil von Arzneirezepturen. Paracelsus, Hildegard von Bingen, Lonicerus setzten sie bereits ein. Leonhard Fuchs beschrieb schon in seinem Kräuterbuch von 1543 die Anwendung des „Salbey`s“ unter anderem in der Frauenheilkunde und gegen das „Jucken am Gemecht“ der Herren.

Wenngleich sich der Schwerpunkt der Therapieeinsätze etwas verlagert hat und den Herren der Schöpfung heute andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, hat der Einsatz von Salbei-blättern in Form von Tinkturen, Aromaöl oder Tee noch immer seine Berechtigung. Wenn Salbeitee getrunken wird, sollte er zuvor 10 Minuten geköchelt haben um das enthaltene Thujon abzubauen.

Zwar heißt es, dass 4-7 mg täglich kein Problem sein dürften aber man kann eine Belastung des Körpers durch das Thujon ja leicht umgehen. Wird der Tee zum Gurgeln verwendet, ist das nicht notwendig.

Rudolf Breuss, der die Breuss Fastenkur entwickelte, empfahl, den Salbeitee als den besten Tee von allen ein Leben lang zu trinken. Seine Kochangaben beliefen sich auf 3 Minuten um ein lebens-notwendiges Enzym freizugeben, das der Mensch für Rückenmark, Bandscheiben und Drüsen braucht. Laut Breuss fördert der Salbeitee die Entgiftung und regt die Ausscheidungsorgane an.

In der Frauenheilkunde hilft der Salbei, manchmal liebevoll „Salbine“ genannt, vor allem den wechseljahrsgeplagten Damen durch die schweiĂźtreibende Zeit und sorgt in Form von Waschungen oder Tee dafĂĽr, dass das ĂĽbermäßige Schwitzen nachlässt.

Auch Bei Kinderwunsch ist der Salbei hilfreich da er wegen seiner östrogenartigen Wirkung die Empfängnis fördert. Wenn junge Mütter abstillen wollen, hemmt er den Milchfluss. Bei Zyklusstörungen fördert Salvia die Blutungen.

Sollte Jemand unter Sodbrennen, Blähungen oder Völlegefühl leiden, ist der Salbei ebenso eine große Hilfe. Auch bei Bauchkrämpfen oder Magenschmerzen findet er seinen Einsatz.

Bereits im Vorfeld kann mit der Zugabe von Salbeiblättern zur Speise dafĂĽr gesorgt werden, dass das Essen bzw. das Fett besser verdaut werden kann. Ăśbrigens schmeckt Salbei auch richtig gut, zum Beispiel in Salbeinudeln oder in Pfannkuchenteig gehĂĽllt und im Fett herausgebacken als „Salbeimäusle“, mmmmh…

Die vielleicht bekannteste Anwendung des „MĂĽsliblattes“ ist der Einsatz bei Erkältungen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Auch bei EntzĂĽndungen des Zahnfleisches hilft der Salbei in Form von SpĂĽlungen.

Doch Salbei hilft schon bevor die Erkältung da ist: Er wirkt antiviral, antibakteriell, desinfizierend und unterstützt das Immunsystem.

Menschen mit Antisuppresiva oder Allergien müssen hier vorsichtig sein und vorher mit ihrem Arzt sprechen. Das gilt übrigens für alle Heilpflanzen, die im Kontext mit der körpereigenen Abwehr benutzt werden. Auch für den beliebte roten Sonnenhut, Echinacea.

Salbei beruhigt und entspannt den Menschen. Da mittlerweile nahezu Jeder weiß, dass Stress das Immunsystem herunterfährt, kann man diese Eigenschaft gar nicht hoch genug einschätzen.

An Inhaltstoffen enthält der Salbei unter anderem Gerb- und Bitter-stoffe, ätherische Öle wie das oben genannte Thujon, Triterpene und Steroide, Flavonoide wie Rosmarinsäure, Kaffeesäure u.a.

 

Alles in Allem ist der Salbei ein gehaltvolles Kraftpaket und ein guter VerbĂĽndeter wenn es darum geht, unser Immunsystem zu unterstĂĽtzen und Erkrankung zu lindern.