Der Wacholder

Wacholder kennen die meisten Menschen höchstens aus Wild- oder Fischgerichten, Gemüseeintopf dem Sauerkraut und selbst da musste er oft schon aus den Töpfen weichen.

Das ist sehr schade denn diese Pflanze ist ein uralter Begleiter der Menschheit und als Solcher über die gesamte Nordhalbkugel verteilt. Leider verschwindet Juniperus communis zusehends aus der natürlichen Landschaft und steht deswegen unter Naturschutz. Noch gibt es ihn vor allem in den Heidelandschaften. Diese magische Pflanze ist seit langem Teil unserer Welt. Wenn sie ganz verschwinden sein sollte wird sie eine Lücke hinterlassen, die nicht nur die Pflanzenwelt betrifft sondern auch unsere europäische Kultur.

Als Wächterbaum ist der Kranawitt (so heiĂźt er in unserer Gegend und das bedeutet soviel wie „Kranich“ – der Kranich ist ein Seelenvogel) bereits seit der Zeit der Mammutsteppen der HĂĽter der Seelen von verstorbenen Menschen und wurde ĂĽber die Jahrtausende in Totenritualen genutzt. Als ein Methusalem unter den Bäumen kann der Wacholder zwischen 800 und 900 Jahre alt werden wenn man ihn lässt.

Wach – holder, der Name enthält das Wachen und das Wecken. Beides birgt der Baumfreund der Menschen in sich, er hilft aber auch bei körperlichen Beschwerden.  Er hat viele gute und heilsame Eigenschaften. In der Regel werden die kleinen, dunklen und harzigen Beeren verwendet aber auch die Nadeln oder das Holz kommen zum Beispiel in der Räucherkunde zum Einsatz.

Damit meine ich nicht explitzit das Räuchern von Fleisch, wofür Wacholder gerne genutzt wird weil er sehr würzig ist, sondern das Räuchern über Kohle oder im Räucherstövchen um negative Energien zu reinigen oder zu vertreiben und uns zu schützen. Es muss aber der echte Wacholder sein, Zuchtformen sind häufig giftig! Wer mehr über das Räuchern lesen will, findet auf meiner Homepage viele Informationen unter https://naturheilpraxis-paster.de/per-fumum-durch-rauch/.

Als wärmende Feuerpflanze stärkt der Wacholder, im Norden auch Machandelbaum genannt, unsere aktive Seite und bringt uns Kraft. Er ist daher eine Yang-Pflanze.

Aufgepasst: Schwangere dürfen keinen Wacholder verwenden. Er kann Wehen auslösen!

In der Naturheilkunde ist der Wacholder, der zu den Zedernarten gehört, eine sehr wertvolle Heilpflanze und hat schon lange seinen Platz wenn es um die Therapie der Nieren, der harnableitenden Wege oder der Blase geht, es gibt hier richtige Kuren mit den Beeren, die im Übrigen 3 Jahre brauchen um reif zu werden und eigentlich kleine Zapfen sind. Da die Beeren harntreibend wirken, durchspülen sie die Nieren. Dadurch werden krankmachende Keime reduziert. Dies hilft uns in unserer Erregerabwehr im Urogenitalbereich doch sollte man dabei sehr achtsam sein, manche Menschen sind empfindsam und reagieren auf Wacholder mit Nierenreizungen.

Äußerlich angewendet hilft das ätherische Wacholderöl sehr gut bei Nagelpilzinfektionen da es sehr tief in die Haut eindringen kann und gegen Haut-Nagelpilze hilft.

„Esst Kranewitt und Bernell dann sterbet ihr net so schnell“ Das war ein gängiger Ausspruch während der Pestzeiten. Heute wissen wir aufgrund der Heileigenschaften des Wacholder, warum er geholfen hat. Die Pflanze wirkt antiviral und antibiotisch, sie hilft den Schleim zu verflĂĽssigen. So hilft Wacholder uns in Form von Tee aus den Zweigspitzen bei Erkältungen und Infekten. In Krankenzimmern wurde er ĂĽber die Zeiten zur Desinfektion gegen Ansteckung geräuchert und an die TĂĽren gesteckt sollte er die Krankheitsdämonen und Andere ĂĽble Wesen abhalten.

Im Fieber oder bei trockenem Husten sollte seine Anwendung unterbleiben.

Das alte Heilmittel ist eine große Hilfe bei Arteriosklerose da es kleinste, verkalkte Gefäße wieder öffnen kann. Zur Durchblutungsförderung gab man früher ein altes Hausmittel nämlich Wacholdersirup, davon tgl 1 Teelöffel in ein Glas Wasser geben, umrühren und trinken.  Menschen mit coronarer Herzerkrankung können davon profitieren wobei klar sein muss, dass hier eine medizinische Betreuung erforderlich ist.

Alte Menschen können die wärmenden Qualitäten des Wacholders gut gebrauchen. Gegen das Jucken der alternden Haut kann man sich einen Auszug aus Wacholderbeeren in Olivenöl machen und diesen Auszug regelmäßig zur Linderung auf die Haut auftragen. Eine Abkochung in Wasser hilft als Badezusatz bei Muskelverspannungen, Rheuma und Gicht. Wacholder hilft gegen Verstopfung, Alte Menschen aber auch Jüngere haben häufig damit zu tun.

Zu Gin gebrannt kann ein mäßiger Genuss desselben bei Völlegefühl sowie Blähungen helfen und die angspannte Magenmuskulatur entspannen.

Und speziell auf unser Immunsystem gemünzt bleibt noch zu sagen, dass der Wacholder viele gute Antioxidantien enthält, die unsere Abwehr unterstützen.

Mit dieser magischen Würz-, Heil-, Schutz-, und Zauberpflanze beende ich den Zyklus über Immunsystem stärkende Pflanzen des Jahres 2023. Ich wünsche euch Allen eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Übergang in das neue Jahr 2024! Viele herausfordernde Aufgaben erwarten uns. Mögen wir ihnen gewachsen sein! Bleibt gesund und vielleicht mögt ihr im neuen Jahr wieder in den Themen der einzelnen Monate schmöckern wenn es um Aromaöle geht.

Bis dahin eure Carola Paster

 

Eine Bitte habe ich noch: Geben wir acht auf unsere Pflanzenwelt, sie dient uns seit Urzeiten. Es wäre gut, wenn wir sie behüten und bewahren für uns selbst und unsere Nachkommen, für die Welt.