Die Schafgarbe

Das unscheinbare Heilkraut wächst auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde und hat in vieler Hinsicht und in vielen Kulturen ganz ähnliche Anwendung gefunden wie die Kamille. Doch sehen wir uns die Schafgarbe genauer an….

Achillea millefolium – so lautet der botanische Name der Schafgarbe. Viel hĂĽbscher ist allerdings die antike Bezeichung “ Die Augenbraue der Venus“. Dieser Name leitet sich von den „tausend“ feinen Blättchen ab – millefolium eben.

Die vielen kleinen Blütchen und Blättchen der Schafgarbe, auch Achilleskraut oder Wundkraut genannt, haben es in sich. Wie der zuvor genannte Begriff richtig vermuten lässt, wurde die Pflanze seit alters her für die Behandlungen von Verletzungen wie Quetschungen oder Zerrungen oder Blutergüssen, Entzündungen, bei schlechter Wundheilung sowie zur Blutstillung verwendet. Selbst bei Knochenbrüchen wurde das Kraut aufgelegt um die Heilung zu beschleunigen. Alle diese Anwendungen machen auch heute noch Sinn. 

Die Schafgarbe enthält Salicylsäure, diese wirkt schmerzstillend. AuĂźerdem wirkt sie antibiotisch und zum Teil antimykotisch – also gegen Pilze. 

Schafgarbe bzw. Soldatenkraut wurde bei Erkrankungen des Magens, bei Appetitmangel, Darmbeschwerden und Hämhorroiden  angewendet. Auch Galle und Leber profitieren von den heilsamen Inhaltestoffen der Schafgarbe. Das liegt sicher an den Gerb- und Bitterstoffen, die in der Pflanze enthalten sind.

Im Namen „Bauchwehkraut“ finden sich all diese Indikationen wieder.

Weil die kleinen Blättchen von der Form her einer Gänsezunge ahneln, war dies eine weitere Bezeichnung für Achillea. Für die Frau war die Schafgarbe, auch Blutstillkraut genannt, schon immer eine überragende Heilpflanze, reguliert sie doch die Durchblutung im kleinen Becken, wirkt krampflösend und so sagte der bekannte Pfarrer Kneipp nicht von ungefähr:

„Schafgarb im Leib tut wohl jedem Leib“.

So gehören z. B. Eierstockentzündungen, Myome, Ausfluss, Juckreiz der Scheide, Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden zum Einsatzgebiet des Garbenkrautes.

Entzündliche Hauterkrankungen, Akne, Bindegewebsschwäche sprechen ebenfalls positiv auf die Behandlung mit Achillea in Form von Waschungen, Bädern oder Umschlägen an.

Die stresslösenden ätherischen Ă–le, die auch als Ă–l in der Duftlampe verdampft werden können und das nervenstärkende Cholin tragen sicher auch dazu bei, dass es „Frau“ besser geht….

 

Atemwegsleiden und Erkankungen des Harntraktes gehören ebenso zum Einsatzgebiet der gemeinen Schafgarbe- Selbst bei Bluthochdruck  kann ein         ( begleitender ) Behandlungsversuch gestartet werden und so ist es nicht verwunderlich, dass diese Heilpflanze schon immer ein „allrounder“ unter den Heilpflanzen gewesen ist.

 

Doch welche Indikationen schrieb die Ă„btissin vom Rhein Achillea millefolium zu?

Wir wollen einmal nachlesen, was Hildegard von Bingen dazu geschrieben hat:

“ Die Schafgarbe ist etwas warm und trocken und sie hat gesonderte und feine Kräfte fĂĽr Wunden. Denn wenn ein Mensch durch einen Schlag verletzt wird, wäscht man die Wunde mit Wein und es soll hernach in Wasser mäßig gekochte Schafgarbe warm ĂĽber ein Tuch leicht gebunden werden, dass auf der Wunde liegt. Und so nimmt sie der Wunde die Fäulnis und das GeschwĂĽr und sie heilt die Wunde. Und so geschehe es oft solange es nötig ist. Aber nachdem die Wunde begonnen hat, sich ein wenig zusammen zu ziehen und zu heilen dann soll die Schafgarbe direkt auf die Wunde gelegt werden und sie wird umso gesĂĽnder und vollkommener geheilt.“

Und weiter….

„Wer aber im Körperinneren eine Wunde erhielt, der pulverisiere die Schafgarbe und er trinke jenes Puver in warmen Wasser und wenn es ihm besser geht, dann nehme er das Pulver in warmen Wein ein bis es ihm besser geht“

 

 

 

        Die Schafgarbe kann von Mai bis in den Oktober hinein gesammelt werden.

        Doch wie immer gilt:

        Jeder sammelt und verwendet nur, was er sicher kennt.

        Jeder handelt eigenverantwortlich.                        

        Im Zweifel geht man besser in die Apotheke!!!!