März 2019

 

Die närrische Zeit ist vorbei und traditonellerweise beginnt am Aschermittwoch für viele Menschen die Fastenzeit. Was aber hat es damit auf sich? Oft wird ein spiritueller Aspekt mit dem Verzicht auf Nahrung in Verbindung gebracht.

Als Verfechterin der Naturheilkunde sehe ich auch den gesundheitlichen Aspekt des Fastens. Durch die eingeschränkte Nahrungszufuhr beginnt der Stoffwechsel innerhalb kĂĽrzester Zeit mit verstärkter Entgiftung und Regeneration. Schnell stellt sich ein neues Wohlbefinden ein. Ganz wichtig bei jeder Form des Fastens: Bewegen Sie sich und denken Sie ans Wasser, Wasser, Wasser trinken….

In meiner Praxis arbeite ich sehr gerne mit der Form des Basenfastens. Korrekterweise mĂĽsste diese Fastenform „Säurefasten“ heiĂźen, da man sich in dieser Zeit mit basischen Lebensmitteln ernährt und auf säuernde Lebensmittel verzichtet. Die vielzitierte „Ăśbersäuerung “ hat ĂĽbrigens nichts mit einer Blutazidose ( Ăśbersäuerung im Blut ) zu tun. Es ist die SäureĂĽberfrachtung im bindegewebigen Raum zwischen den Zellen und manchmal auch in den Zellen damit gemeint.

Wenn Ihr Arzt also der Meinung ist, es gäbe bei den meisten Menschen keine Ăśbersäuerung, hat er, aus seiner Sicht,  Recht – er denkt nämlich in Blutparametern und beachtet das sogenannte „Interstitium“ in der Regel gar nicht. Als Heilpraktikerin möchte ich aber an der Ursache des Problemes meiner Patientientinnen und Patienten arbeiten und dabei spielt die Gewebe – ĂĽbersäuerung sehr wohl eine groĂźe Rolle.

Auch beim Basenfasten gibt es einiges zu beachten. Daher ist es am Besten, Sie nehmen an einer betreuten Fastenkur teil. Bitte beachten Sie hierzu mein Seminarangebot unter “ Termine“ !

 

Es gibt unterschiedliche traditionelle Fastenformen. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl.

Bitte beachten Sie, dass nicht jede Fastenform für alle Menschen geeignet ist. Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten ebensowenig fasten wie Menschen mit einer Essstörung. Bei Erkrankungen sprechen Sie bitte Ihren Arzt auf Ihr Fastenvorhaben an. Er sollte jedoch bereits Erfahrungen mit Fastenkuren gemacht haben.

 

Basenfasten:

Beim Basenfasten verzichten Sie freiwillig auf Getreide  und  Eiweiße.

Ihre Ernährung ist also säurereduziert. Leere Mineralstoffdepots füllen sich wieder, Stoffwechselfunktionen können besser ausgeführt werden. Dabei wird der Raum zwischen den Zellen entsäuert und der ganze Organismus wird  wieder besser versorgt und entsorgt.

Dabei kommt es nicht darauf an, wie die Lebensmittel schmecken sondern wie sie verstoffwechselt werden. Eine frische Zitrone schmeckt zwar sauer, sie wirkt aber entsäuernd auf den Körper.

Während der Fastentage sollten Sie zum Frühstück verschiedenes Obst essen- auch in Form von frischem Saft,  zu Mittag Salat oder Gemüse und am Abend Gemüse.  Dabei ist es wichtig, sich quer durch den „Gemüsefarbgarten“ zu essen. So nehmen Sie neben den vielen Basen auch Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe auf, die Ihren Organismus schützen.

 

Heilfasten nach Hildegard von Bingen:

6 – 10 Tage lang wird eine Fastensuppe aus Dinkel mit Kräutern und Gemüsen getrunken.

Galgant spielt in der Hildegardmedizin bei den GewĂĽrzen eine groĂźe Rolle. Er entkrampft und entstaut. Ebenso wichtig ist das Trinken von abgekochtem Wasser und Fencheltee. Die Darmreinigung mit Glaubersalz ist notwendig, Leberwickel unterstĂĽtzen die Leberfunktion. Meditation gehört selbstverständlich zur seelisch – geistigen Reinigung dazu und bringt Ihnen innere Ruhe und Kraft.

 

Heilfasten nach Buchinger:

Neben dem Fasten steht hier die Kombination von Bewegung  und Ruhe im Vordergrund.

Hauptsächlich bestehen die anfänglichen Überganstage aus Kohlehydraten, einer geringen Menge Eiweiß, Fette sind verboten. Dann gibt es morgens Tee, mittags Gemüsebrühe und abends Saft.

Je nach Verfassung ist etwas Magerjoghurt, Milch, Buttermilch, warmer Hafer- oder Reisschleim erlaubt.

 

Heilfasten nach F.X.Mayr:

Diese Fastenform soll Sie nicht nur entschlacken und entlasten sondern vor allem den Kauvorgang schulen. Intensives Kauen und Einspeicheln der Nahrung tragen zu Ihrer Gesunderhaltung bei. Es werden morgens und mittags nur ½ bis 3 altbackene Semmeln und ¼ l Milch verzehrt. Dabei wird gekaut bis ein süßlicher Brei entsteht.

 Viel Trinken, Darmreinigung; Darmmassagen, Leberwickel und Bewegung sind Bestandteil der Kur.

 

Heilfasten nach Breuss:

Das meint ein extremes Saftfasten ĂĽber 6 Wochen, wichtig sind spezielle Teekombinationen um Demineralisierung zu verhindern. Diese Fastenkur sollten sie nur unter Aufsicht eines erfahrenen Heilpraktikers oder fastenaffinen Arzt durchfĂĽhren.

 

Molkekur:

Hier wird die feste Nahrung durch 1bis 1,5 Liter Molke ersetzt. Kräutersaft und Wasser ergänzen die Kur.

Ein Molketag zwischendurch ist gut für Haut und Haar und lässt Sie heller strahlen.

 

Saftfasten:

1-2 Tage lang wird Nahrung durch Saft ersetzt. Darmreinigung durch Glaubersalz gehört dazu.

 

Schroth Kur:

Bei diesem Teilfasten essen Sie kleine Mengen Getreide in Form von altbackenen Brötchen oder Brot und Gemüse in Form von Suppen. Sie dürfen bis zu 1200 Kilokalorien pro Tag zu sich nehmen. Trinktage wechseln sich mit Trockentagen ab. Dadurch soll die Reinigungswirkung auf den Organismus besonders groß sein. An drei Trinktagen pro Woche wird außer einem achtel Liter Wein ( oder Traubensaft ), der in kleinen Schlücken eingenommen wird, nichts getrunken. 

Notwendig bei einer Schroth-Kur ist der Dunstwickel. Dabei wird der Körper in feucht-kalte Tücher eingewickelt um so die Durchblutung anzuregen.

 

Intervall Fasten:

Im Trend ist derzeit das sogenannte “ Intervall – Fasten“. Damit ist gemeint, dass Sie essen wie gewohnt, die Zeit der Nahrungszufuhr jedoch begrenzt ist.

Beim 16:8 Fasten isst man 8 Stunden lang und hält bis zur nächsten Mahlzeit 16 Stunden Pausen ein. Nach einer kurzen Übergangszeit ist diese Fastenform einfach durchzuführen und, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, durchaus alltagstauglich.

Die andere Variante ist das 5:2 Fasten. Das bedeutet, dass Sie an 5 Tagen ganz normal essen, an 2 Tagen die Kalorienzufuhr auf maximal 500 für Frauen und 800 für Männer. An diesen Tagen steht nur leichte Kost auf dem Speiseplan: Gemüse, Salat, Obst und geringe Mengen Eiweiß. Auf zuviel Fett und schnell verdauliche Kohlehydrate wird komplett verzichtet.

Wie immer beim Fasten gilt: Wasser, Wasser, Wasser trinken….

 

 

Jeder bestandene Fastentag stärkt das Selbstbewusstsein!