Die Melisse
Gemeinhin ist die Melisse auch als Zitronenmelisse bekannt und fand von Italien aus nach ihrer Wanderung über die Alpen mit Hilfe von Mönchen ihren Platz in vielen unserer heimischen Gärten.
Im Melissengeist der älteren Damen hat sie hierzulande in jĂĽngerer Zeit ihren Dienst an der Psyche getan. Die Anwendung ist aber schon um Vieles älter.Â
Bereits vor 2000 Jahren wurde Melissa officinalis, so der botanische Name, im ganzen Mittelmeerraum angebaut. Den Beinamen „Zitronenmelisse“ hat sie vom Duft der zerriebenen Blätter denn eigentlich hat die Pflanze mit dem Zitronenbaum ansonsten nichts gemeinsam.
Die enthaltenen ätherischen Öle wie Citral, Citronellal oder Linalool sowie Flavonoide und zum Beispiel die Rosmarinsäure machen die Pflanze so wertvoll.
Bei  Hildegard von Bingen steht zu lesen, dass die Melisse durch ihre Wärme die Menschen zum Lachen bringe und das Herz erfreut. In dieser Aussage finden wir die Anwendung der Melisse bei depressiven Verstimmungen und ( evtl. dadurch bedingten ?) nervösen Herzleiden.
Die als „Herztrost“ bekannte Heilpflanze wurde von Paracelsus, dem groĂźen Arzt des Mittelalters als die „beste Pflanze fĂĽr das Herz“ bezeichnet.
Die Bezeichnung als „Frauen-oder Mutterkraut“ lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Frauenheilkunde. DiesbezĂĽglich wurde die Melisse bei mangelnder Menstruation oder zur Reinigung der Gebärmutter verwendet. Magen- und Darmerkrankungen sprechen aufgrund der blähungswidrigen Inhaltstoffe gut auf die Melisse an. Wegen der antiviralen Wirkung hilft sie gut bei Herpes labialis, den Herpesbläschen an den Lippen.Â
Auch zur Förderung der Gedächtnisleistung hat man die Zitronenmelisse benutzt.
Dass die Melisse die Nerven stärkt und das Gedächtnis unterstützt, bestätigen neueste Erkenntnisse.
Der Botenstoff Acetylcholin wird durch Wirkstoffe der Zitronenmelisse in seiner Funktion unterstützt. Dadurch wird die Aufmerksamkeit gestärkt und die Erinnerung unterstützt.
Nach Corona haben viele Leute damit Probleme. Warum sollte man es nicht mal eine Weile mit Melisse versuchen…?
Melisse wirkt angstlösend und krampflösend. das sind gute Voraussetzungen für die Entspannung.
Die Kommision E, die in unserer modernen Zeit entscheidet, fĂĽr welche Beschwerden Heilpflanzen verwendet werden dĂĽrfen, benennt die Melisse als mildes Beruhigungsmittel, eine Hilfe bei leichten Einschlafstörungen und zur UnterstĂĽtzung bei Stresssymptomatik.Â
Wie wir wissen, schlagen sich die oben genannten Probleme nicht nur auf das GemĂĽt sondern verursachen mit der Zeit Schäden am Immunsystem und ĂĽberfordern unsere Kompensationsmöglichkeiten in Bezug auf Anpassung an die Erfordernisse des Alltags. Ernsthafte psychische Störungen können die Folge sein. Da macht es Sinn, die Melisse in den Alltag zu integrieren.Â
Es gibt unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten. Tee oder Tinkturen aber auch Bäder bieten sich an.
Wie immer an dieser Stelle der rechtliche Hinweis: Wenn`s neu auftritt, nicht besser wird, wenn`s schlechter wird, ab zum Mediziner!
Zu guter Letzt: Heute wie durch die Jahrtausende ist die Melisse ein gutes Bienenkraut. Sie bereichert also nicht nur das Leben der Menschen sondern auch das der Insekten wenn wir sie in unsere Gärten pflanzen….