Der Hopfen…

ist vermutlich die bekannteste Pflanze in Bayern 😉   Dass er eine Heilpflanze ist, ist vermutlich weniger bekannt dabei war das die ursprüngliche Verwendung der Rankpflanze.

Schade eigentlich, dass er in Vergessenheit geraten ist denn er hat sehr gute Inhaltsstoffe, die dich unterstützen wenn dir der Dauerstress um dich herum zu viel wird oder die Wechseljahre dich quälen!

Die hübschen kleinen Dolden der weiblichen Pflanzen, die viele Leute unter dem Begriff „Zapfen“ kennen, sind ein pflanzliches Sedativum. Das bedeutet, dass diese hübschen Blüten beruhigend wirken und den guten Schlaf fördern. 

Meine Großmutter wärmte sich ein kleines Bier und schlief nach ihren Angaben stets tief und fest.

Wer heutzutagen eine verwöhnteren Gaumen und keine Lust auf lauwarmes Bier hat, kann sich selbstverständlich einen Tee kochen oder Extrakte bzw. Kapseln einnehmen. Zudem weiß man heute, dass Hopfen ohne die Zugabe von Alkohol intensiver wirkt. 

Ein Duftkissen neben dem Kopfkissen unterstützt die Wirkung.

Übrigens gaben die Zapfen dem Hopfen seinen Namen: Im Germanischen heißt „Hupp“ soviel wie „Quaste“. Im Mittelalter kannte Hildegart von Bingen den Hopfen bereits. Damals wurde er wegen seiner antibiotischen Wirkung eingesetzt. 

Aber was macht denn der Hopfen, botanisch Humulus lupulus genannt, denn nun so genau und was ist drin?

Das ist jede Menge:

Hopfen wirkt aromatisierend weswegen er Bier so schmackhaft macht, er regt den Appetit an und fördert die Ausscheidung, er sediert und verhilft zu gutem Schlaf, er wirkt hypnotisch, gegen Bakterien, Pilze und Enzündungen, er hat durch Phytoöstrogene eine hormonähnliche Wirkung ( „Hopein“, wirkt ähnlich dem weiblichen Geschlechtshormon und ist somit östrogenartig ) und moduliert die Erregbarkeit von Nerven, dies beugt Krampfanfällen vor.

Die Inhaltstoffe sind u. a.: Humulon, Lupulon (Hopfenbitterstoffe), Cholin, Asparagin, Gerbstoffe, Xanthohumol  ( ein starkes Antioxidans, wirkt Zellschäden entgegen ) Dextrose, Methylbutenol sowie ätherische Öle.

In einer Pilotstude mit der Gabe von getrocknetem Hopfen über vier Wochen stellte man fest, dass Depressionen und Angstzustände gelindert werden konnten.

Damit und mit den immer häufiger werdenden Schlafproblemen, sind wir genau in unserem Bedarfsspektrum 🙂 Die nervöse Unruhe gehört hier natürlich auch dazu! Interessant ist, dass die Büten auch für Bäder verwendet werden können. Das wirkt doppelt entspannend! 

Siegfried Bäumler schreibt in seinem Buch „Heilpflanzenpraxis heute“, dass es Hinweise darauf gäbe, dass Frauen im Wechsel von den Hopfenzapfen profitieren könnten. Hitzewallungen konnten gelindert werden.

Es gibt auch Erkenntnisse, wonach die Libido  (also die Lust auf Sex) unterstützt wird, Knochendichte geschützt und das Herz gestärkt wird.

Männer könnten vom Hopfen profitieren wenn sie einen starken Testosteronüberschuss haben. Ansonsten kann der Hopfen verweiblichend wirken. Man denke an den Bierbauch und die wachsenden Brüste von starken Biertrinkern.

Apropos:

Die Pflanze, die heutzutage in Europa, Asien und Amerika angebaut wird, wächst bis zu 12 Meter hoch. Sie wächst in unseren Hecken und Büschen oft auch wild. Im August und September enthalten die hilfreichen Dolden das sogenannte „Hopfenmehl“ und können geerntet und getrocknet werden. 

Den Namen „Klimmauf“ den ihr die Menschen einmal gaben, kann man vermutlich mit der rankenden Wuchsform des Hopfens erklären. 

Mit einem Augenzwinkern sollten wir wohl den früher geläufigen Beinamen „Mönchsriemen“ bedenken….

Es waren die Mönche, die das erste Bier hier gebraut haben, der beruhigende Effekt, die weiblich hormonellen Inhaltsstoffe und die schlaffördernde Wirkung haben den Männern vermutlich geholfen, „sich am Riemen zu reißen“ wenn es um allzu weltliche Triebe ging..

Hopfenzapfen werden häufig mit anderen Heilpflanzen gemischt: Baldrian, Passionsblume und Melisse sind die Gängigsten.

Derzeit sind keine Nebenwirkungen bekannt und es gibt keine Beschränkung der Anwendungsdauer.

Wie immer gilt:

Wenn sich die Symptome nicht bessern, gar verschlechtern, gilt es den Rat eines Mediziners einzuholen. Hopfen wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen. Als Tee etc. versteht sich. Individuelle Verträglichkeiten sind wie immer zu berücksichtigen. Keine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit. Im Zweifel musst du dich stets mit einem Mediziner beraten.

Bitte denkt daran, dass Heilpflanzen meist zwischen 2 und 4 Wochen benötigen um ihr Wirkspektrum zu entfalten.