Die Anamnese ist eine Befragung die nach einem bestimmten System abläuft. Sie gliedert sich in die körperliche, psychische, soziale und familiäre Anamnese. Wenn die gesamte Lebensgeschichte des Patienten eine Rolle in der Befragung spielt, spricht man von der biografischen Anamnese. Abhängig von der vorliegenden Problematik kommt die Abfrage unterschiedlicher oder auch aller Bereiche in Frage.
Ein Arzt oder eine andere, mit der Behandlung betreuten Person wie z. B. die Heilpraktikerin/ der Heilpraktiker, führt die Befragung durch, um die aktuellen Beschwerden, die gesundheitliche Vorgeschichte, besondere Dispositionen (z.B. Allergien), die Lebensumstände und das genetische Risiko des Patienten in Erfahrung zu bringen.
Eine gründliche Befragung ist erforderlich um Art und Umfang der weiterführenden diagnostischen Maßnahmen fest zu legen. So führt eine ausführliche Anamnese oft schon zu einer Verdachtsdiagnose.
Während der Anamnese hat der Befrager die Gelegenheit, den Patienten näher zu beobachten, weiteres Wissen zu sammeln und z.B. den Bewusstseinszustand zu erfassen, die psychische Grundhaltung oder den Bildungsgrad einzuschätzen. Gesichtsfarbe, Körperhaltung, Körperbau, Atemgeräusche und sonstige augenfällige Merkmale werden bereits im ersten Gespräch als orientierende Inspektion gewertet und können wertvolle Hinweise auf die Erkrankung geben.